Fotos: ©Dieter Gergen (2019) / ©Joachim Gandras (1992) & Fabian Klein (2017)
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Die Provinzgöre Zazie kommt zum ersten Mal nach Paris und hat nur einen Wunsch: Einmal mit der Metro zu fahren! Aber die wird gerade mal wieder bestreikt …
Das ist der zunächst simple Ausgangspunkt für Queneaus Roman. Jedoch beileibe nicht für ein Kinderbuch, sondern für eine, in der besten Tradition des Surrealismus erzählte, wild-burleske und hintersinnige Geschichte, in der Zazie eher das Prinzip ist, das alle und alles in Bewegung bringt, als eine realistische Figur. Ein anarchisches Vergnügen für Erwachsene, in dem kaum etwa so ist, wie es zu sein scheint, mit einem Feuerwerk an Sprachkomik und heiter-deftiger Gesellschaftskritik. Aber auch mit der tieferen Frage: Was passiert mit uns, wenn plötzlich Stillstand eintritt und unsere Pläne und Wünsche ausgesetzt werden? In Frankreich hat der 1959 erschienene Roman Kultstatus. In Deutschland ist er noch zu entdecken oder – mit der großartigen Neuübersetzung von Frank Heibert (2019) – wiederzuentdecken.
Schönster Anlass und ideale Vorlage also für eine Bearbeitung durch das GOJ T-A-TR, das diese herrliche „Tour de Farce“ in einem neuen Format und mit allen Mitteln – Rezitation, Szene, Puppenspiel, Bilder, Musik & Geräusche – lustvoll hör- und sichtbar werden lässt.
Mit: Andreas Schlicht, Petra Steck, Silvia Sauer, Kai Müller, Britta Roscher, Christine Diez, Philipp Schneider, Bernhard Bamler, Philip Rentschler, Johannes Vorreiter & Sven Blobel
Wir haben monatelang auf sie gestarrt. Sie haben uns beherrscht, lahmgelegt, ausgebremst. Sie haben das öffentliche wie das persönliche Leben verändert. Wohin, wissen wir noch nicht. Ob sie uns weiter bestimmen werden, auch nicht: INZIDENZEN. Im englischen Sprachraum jedoch sind “INCIDENTS” nicht nur wissenschaftlich-epidemiologische Beziehungsgrößen, sondern einfach auch VORFÄLLE, EREIGNISSE, ZWISCHENFÄLLE und STÖRFÄLLE des (scheinbar) ganz normalen Lebens.
Und FÄLLE und FALLEN sind nun mal traditionell genau ein Fall fürs GOJ T-A-TR, dessen Produktionen nur zu gerne auf dem schmalen Grat zwischen Gelächter und Erschrecken über die Absurdität und Schieflagen der Welt und unseres Lebens balancieren. So haben wir – gegen das drohende Zermürbtwerden zwischen Warten und immer neuen Absagen für unsere ZAZIE-Produktion – zunächst eigentlich vor allem für’s eigene Durchhalten ein Kaleidoskop aus Szenen, Geschichten, Bekenntnissen und Musik erarbeitet, das allerdings sicher auch für andere Zeiten und die Zeit danach taugen mag: Denn sind wir nicht immer zwischen den Welten, zwischen Aufsteigen und Fallen …?
Aber dass wir nun damit auf einmal sogar auch wieder Bühnen-Bodenhaftung bekommen, verdanken wir zum einen natürlich wieder den Inzidenzen/Incidents, vor allem aber der Kooperation mit dem unermüdlich-unverdrossenen Jan Markus Dieckmann und seiner Vision vom neuen Sommerfestival KULTUR-DSCHUNGEL in Wiesbaden!
Ein #smellsliketeamspirit-Projekt von und mit: Christine Diez, Kai Müller, Britta Roscher, Silvia Sauer, Andreas Schlicht & Petra Steck
Illustration: Mr. Leu / Grafische Gestaltung & Layout: Fabian Klein
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Kulturpakets 2 des Landes Hessen und unterstützt durch DIEHL+RITTER/INS FREIE!
rheingau-foto.de
Foto: © Olli Duerr
Via Facebook: https://www.facebook.com/GOJ-T-A-TR-185629168183830/
Utopie und Heimat – mit den beiden Stücken “Das Utopie-Projekt: “Es wäre möglich, es könnte anders sein …” und “feels like Heimat” – Szenen für unterwegs hat das GOJ T-A-TR zwei hochaktuelle Themen im Repertoire. Und mit der szenisch-musikalischen Lesung “Ich möchte den Himmel mit Händen fassen” – Ein Abend für Selma Merbaum, ein Gemeinschaftsprojekt mit dem wunderbaren Thomas Bachmann Trio, ein Programm nicht nur für Gedenktage, sondern die Entdeckungsreise zu einer außergewöhnlichen Lyrikerin und Frau.
Informieren Sie sich über unser Repertoire.